Dienstag, 12. März 2013

Die optimale Trainingsdauer


Die optimale Trainingsdauer

Genau 61 Minuten und 53 Sekunden, wer länger trainiert ist Wahnsinnig und zerschiesst sich alle Fortschritte, und wer kürzer trainiert der könnte genau so gut zuhause auf der Couch sitzen bleiben, weil es sowieso nichts bringt. Es gibt eine Toleranz von ein paar tausendstel Sekunden, aber dann ist Schluss. Wichtig: Nehmen sie also immer eine Stoppuhr mit ins Training. Nicht das sie sich um sonst abrackern.

Das ist natürlich absoluter Blödsinn.
Es ist immer wieder interessant wie viel Wert auf die Frage der optimalen Trainingsdauer gelegt wird. Dabei gibt es für diese Frage nicht die „eine richtige Antwort“, das hängt von so vielen verschiedenen Faktoren ab. Jeder Mensch ist anders, sogar bei ein und dem selben Mensch kann dieser Wert stark variieren.

Die optimale Trainingsdauer hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Trainingsziel, wollen sie Stärker werden, Abnehmen, Muskelaufbau, einfach Fitter oder Profisportler werden? Das sind teils völlig unterschiedliche Ziele und genau so unterschiedlich kann die Trainingsdauer dafür sein.
  • Trainingshäufigkeit, wie oft nehmen sie sich Zeit fürs Training, zwei oder dreimal täglich oder eher zwei oder drei mal pro Woche? Bei zweimaligem Training pro Tag reichen evtl. 20 Minuten je Einheit, bei zwei Trainingseinheiten pro Woche wäre wohl eher zwei bis drei Stunden angemessen
  • Fitnessstand, sind sie ein blutiger Anfänger der seit Jahren keinen ernsthaften Sport getrieben hat, oder sind sie ein Athlet auf hohem Niveau? Als Anfänger reichen schon 20 Minuten Training täglich, das ist immerhin mehr als ein Grossteil der Bevölkerung von sich behaupten kann, wenn sie hingegen Usain Bolt sind bedeuten mickrige 20 Minuten Training täglich das Karriere-Aus.
  • Trainingsintensität, rennen sie von Übung zu Übung oder nehmen sie es eher gelassen? Wer 30 Minuten Vollgas gibt dürfte wohl so einiges geleistet haben, wer aber von drei Stunden Aufenthalt im Fitnessstudio zweieinhalb Stunden mit Freunden gequatscht hat wäre lieber in der Kneipe nebenan ein Bierchen zwitschern gegangen.
  • Und schliesslich ihre individuelle Tagesform, hatten sie einen anstrengenden Tag oder haben gestern schon überdurchschnittlich intensiv Trainiert, oder fühlen sie sich energiegeladen wie eine Rakete kurz vor dem Start zur nächsten Marsmission. Wieso sollen sie sich 60 Minuten durchs Training schleppen wenn der Körper schon längst Anschlag ist, oder aber wieso sollten sie nach 45 Minuten ihr Training beenden wenn sie doch noch Energie und Motivation für weiter 45 Minuten haben. Das wäre doch Verschwendung.


Sie sehen also, die optimale Trainingsdauer ist individuell. Es gibt Studien die belegen das beim Training mit Gewichten nach 45 Minuten der höchste Stand an aufbauenden Hormonen (anabole Hormone) erreicht ist. Dieser beginnt nach 60 bis 75 Minuten zu sinken und der Spiegel an abbauenden Hormonen (katabole Hormone) steigt.
Doch das ist trockene Reagenzglas Theorie. Die Realität zeigt oft ein anderes Bild. Der zur Zeit schnellste 100 und 200 Meter Sprinter, dieser 95 Kilogramm schwerer, muskelbepackter und beinahe fettfrei Usain Bolt, trainiert drei Stunden täglich, aber wohl nicht Altersgymnastik sonder drei Stunden Hardcore, sechs Tage die Woche. Also ich sehe da keine abbauenden Hormone!

Für den Hobbyathleten dürfte sich die optimale Trainingsdauer wohl im Bereich von 30 bis 60 Minuten bewegen, je nach genannten Faktoren. Machen sie sich nicht allzu viel Gedanken um die Trainingsdauer. Wenn alles stimmt und die Weichen auf Wachstum gestellt sind, wird eine längere oder kürzere Trainingsdauer, als diese theoretischen 45 Minuten keinen Einfluss auf ihren Erfolg haben.

Es gibt grössere Hebel auf die sie ihre Aufmerksamkeit lenken sollten. Die Übungsausführung, ein ausgewogenes Trainingssystem, Ernährung und Erholung, usw...

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